Donnersberg

Der Donnersberg, mit 687 Metern der höchste Gipfel der Pfalz, bietet eine reiche Geschichte und beeindruckende Sehenswürdigkeiten. Erfahren Sie mehr über die faszinierenden Aspekte des Donnersbergs, von seiner Geologie bis hin zu bedeutenden Denkmälern:

Webcam Donnersberg

Die Webcam befindet sich auf 730m Höhe und zeigt nach Südosten.

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Der Adlerbogen auf dem Donnersberg

Der Adlerbogen ist ein stählerner Triumphbogen auf dem 545 Meter hohen Moltkefelsen an der Ostflanke des Donnersbergs. Die 12,50 Meter lange Stahlkonstruktion spannt sich zwischen zwei Felszacken und gilt als bedeutendes Zeugnis der frühen touristischen Erschließung des Donnersbergs. Sie verbindet technische Ingenieurskunst mit landschaftlicher Ästhetik.

Geschichte

1875 beschloss der Pfälzische Verschönerungsverein die Errichtung eines Triumphbogens mit einem Adler. Gefördert durch die Stiftung von Freiherr Karl von Gienanth wurde das Denkmal 1880 vollendet. Es ehrte Reichskanzler Otto von Bismarck und Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke für ihre Rolle bei der Reichsgründung und der Sicherung der Pfalzgrenzen nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71).

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Adler beschädigt, die Standbilder von Bismarck und Moltke zerstört. 1981 erfolgte eine Restaurierung, bei der der Adler per Hubschrauber wieder aufgesetzt wurde.

Der filigrane Stahlbogen war ursprünglich eine Brückenkonstruktion und wurde von August Freiherr Schilling von Canstatt geschaffen. Der vergoldete Reichsadler am Scheitel des Bogens trägt die Inschrift: „Erst wägen, dann wagen“. Vom darüberliegenden Wanderweg bietet sich eine weite Aussicht über die Rheinebene bis zum Odenwald.

Ein Denkmal erstrahlt in neuem Glanz

Am Donnersberg in Dannenfels erstrahlt der Adlerbogen nach einer umfassenden Sanierung wieder in voller Pracht. Alles begann 2013, als Revierförster Martin Teuber den dringenden Sanierungsbedarf des Denkmals feststellte.

Hermann Braun, ein Ur-Dannenfelser, übernahm das Projekt, das durch die tatkräftige Unterstützung von Wilfried Gabelmann, einem ehemaligen Pfalzwerksmitarbeiter, schnell an Fahrt gewann.

Die Sanierung startete offiziell am 22. April 2015. Zunächst wurden Bäume und Gestrüpp entfernt, und das Denkmal wurde mit einem Stahlseil gesichert. Der gusseiserne Adler, der das Denkmal ziert, wurde von Gabelmann entrostet und anschließend mit mehreren Schichten Korrosionsschutz versehen. Später erhielt der Adler eine Vergoldung.

Zusammen mit einer Vielzahl freiwilliger Helfer und Handwerkern wurde eine Gerüstbrücke gebaut, um den Bogen zu erreichen und zu restaurieren. Mit Hochdruckreinigern und Nagelpistolen wurde der gesamte Bogen von Rost befreit, und die Fundamente, die sich in schlechtem Zustand befanden, wurden stabilisiert. Eine Seilbahn wurde eingerichtet, um Betonmischungen für die Fundamente zu transportieren.

Für die künstlerische Gestaltung wurden die Dannenfelser auf den Bildhauer Ricardo Villacis aus Ecuador aufmerksam, der die beiden Figuren von Reichskanzler Bismarck und Generalfeldmarschall Moltke direkt vor Ort aus Eichenholz schnitzte. Die Gussfiguren, die eine höhere Haltbarkeit gewährleisten sollten, wurden von Johannes Heger, dem Chef der Hegergusswerke, kostenlos hergestellt.

Die Sanierung des Adlerbogens wurde durch Spenden in Höhe von 8.000 Euro, zahlreiche ehrenamtliche Helfer und die großzügige Unterstützung vieler Menschen ermöglicht. Die aufwendigen Arbeiten und das Engagement der Beteiligten machen die Sanierung zu einer wahren Erfolgsgeschichte und einem Symbol für den Zusammenhalt der Dannenfelser und der gesamten Region.

Der Ludwigsturm – Ein Wahrzeichen des Donnersbergs

Der Ludwigsturm hat eine bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 1842 zurückreicht, als der „Turmbauverein“ gegründet wurde. Die treibenden Kräfte hinter dem Bau waren engagierte Bürger wie Friedrich Lennig und Freiherr Gienanth, die Spenden und freiwillige Helfer aus der gesamten Pfalz mobilisierten. Nach der Grundsteinlegung am 12. Oktober 1842 wurde der Turm 1864 nach den Plänen des königlichen Baubeamten Bloßmann errichtet und im Mai 1865 feierlich eingeweiht. Namensgeber war König Ludwig II. von Bayern, der den Turm jedoch nie besuchte.

Mit Baukosten von 3.400 Gulden galt der Ludwigsturm als Symbol regionaler Verbundenheit. Trotz notwendiger Ausbesserungen in den Jahren 1901, 1926 und 1933 führte der Zweite Weltkrieg zu schweren Schäden, die 1945 zur Schließung und drohenden Abrissplänen führten. Doch engagierte Dannenfelser gründeten 1952 den Turmbauverein neu. Dank Spenden, darunter 500 DM von Kronprinz Rupprecht von Bayern, und umfassender Renovierungsarbeiten erhielt der Turm bis 1953 eine neue Haube, einen Stahlbetonmantel und einen erneuerten Eingang.

Seit 1971 steht der Ludwigsturm unter Denkmalschutz und wird heute vom Donnersbergverein betreut. Besucher können den Turm an Wochenenden und Feiertagen besichtigen. Unter der Woche ist der Schlüssel gegen Pfand im Touristikbüro Dannenfels erhältlich. Der Eintritt von 1 € fließt in den Erhalt dieses bedeutenden Bauwerks.

Öffnungszeiten: Samstags ab 13Uhr | Sonn- und Feiertag ab 11 Uhr | nach Voranmeldung 

Die Kelten am Donnersberg

Die Geschichte des Donnersbergs ist eng mit den Kelten verbunden. Auf seinem Gipfel befand sich eine beeindruckende keltische Befestigungsanlage, deren Überreste noch heute sichtbar sind. Der 8,5 km lange Ringwall, der das Gebiet schützte, gehört zu den größten keltischen Anlagen in Mitteleuropa und umschloss eine Fläche von etwa 240 Hektar.

Der Donnersberg beherbergte im Osten eine dauerhaft bewohnte Stadt (Ostwerk) und im Westen eine Weide- und Zufluchtsfläche (Westwerk). Archäologische Funde zeigen, dass die Siedlung um das 2. Jahrhundert v. Chr. entstand. Im Norden befand sich eine kleinere Befestigung, der sogenannte Schlackenwall, und im Süden ein Heiligtum, die "Viereckschanze".

Die später erweiterte Ringwallanlage blieb unzerstört, wurde jedoch mehrmals verkleinert. Schließlich wurde die Stadt kurz vor der Zeitenwende kampflos aufgegeben.

Heute gibt der rund 4,7 km lange Keltenweg faszinierende Einblicke in die keltische Kultur. Informationstafeln entlang des Weges erklären die archäologischen Funde, und ein rekonstruierter Wallabschnitt zeigt den ursprünglichen Zustand der Befestigung. Der Donnersberg bleibt damit ein bedeutendes Zeugnis der keltischen Geschichte.

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Der Donnersberg – Der König der Nordpfalz

Der Donnersberg, mit 687 m ü. NN der höchste Berg der Pfalz, ist eine markante Erhebung des Nordpfälzer Berglandes. Mit rund 300 m überragt er seine Umgebung deutlich und prägt das Landschaftsbild weit über die Region hinaus. Seine Fläche von etwa 2.400 ha ist fast vollständig bewaldet, und seine Ausdehnung beträgt bis zu 7,5 km in der Diagonale.

Der Berg liegt auf den Gemarkungen von Dannenfels, Steinbach, Imsbach, Falkenstein, Börrstadt und Marienthal. Erstmals 869 als „Thoneresberg“ erwähnt, leitet sich sein Name vermutlich vom germanischen Gott Donar ab. Andere Deutungen führen ihn auf das keltische Wort „dunum“ für Berg zurück. Im Laufe der Jahrhunderte trug er zahlreiche Namen wie Donarsberg, Thorsberg und Mons Jovis.

Geschichtlich ist der Donnersberg ein bedeutender Ort: Eine beeindruckende keltische Ringwallanlage, fünf mittelalterliche Burgen und das Kloster St. Jakob erzählen von seiner reichen Vergangenheit. Während der napoleonischen Zeit wurde das Gebiet der heutigen Pfalz und Rheinhessens nach dem Berg „Departement du Mont Tonnere“ genannt. Heute ist der Berg Namensgeber für den Donnersbergkreis.

Waldecho – Moderne Kommunikation mit dem Forstamt

Das Forstamt Donnersberg ermöglicht mit dem „Waldecho“ eine innovative Art der Kommunikation. Besucherinnen und Besucher können Anliegen – ob Lob oder Kritik – direkt an das Forstamt übermitteln. Dies ist möglich über die Homepage oder die App „Waldecho Rheinland-Pfalz“ (verfügbar für Android und iOS).

Der Donnersberg bietet Natur, Geschichte und Erholung in einem – ein Erlebnis für alle, die die Nordpfalz entdecken möchten!

Die Geologie des Donnersbergs

Die beeindruckende Form und Beschaffenheit des Donnersbergs verdanken wir den geologischen Kräften der Mineralogie, Geologie und dem Einfluss des Wetters. Vor etwa 280 Millionen Jahren, in der Übergangszeit zwischen der Ober- und Unterrotliegend-Periode des Erdzeitalters Perm, formte sich der Donnersberg tief unter der Erde: Glühend heißes, zähflüssiges Magma mit Temperaturen von bis zu 1.000 °C drang in etwa 3 Kilometer Tiefe in die dort lagernden Gesteinsschichten ein.

Diese Zeit war geprägt von intensiver vulkanischer Aktivität im Saar-Nahe-Becken, einem Sedimentbecken, das von Erdbeben, Geysiren und Dampfexplosionen gezeichnet war. Das Magma des Donnersbergs hob die darüberliegenden Schichten an, zerbrach sie und formte dabei eine gewaltige Subvulkanstruktur mit mehreren Quellkuppen. In seiner Blütezeit erreichte der Donnersberg beeindruckende 1.500 Meter Höhe. Der Aufbau dieses Subvulkanmassivs dauerte zwischen 10 und 1.000 Jahre. Darauf folgte eine lange Phase der Erosion, während der die heute sichtbaren Mineralvorkommen entstanden.

Das Gestein des Donnersbergs besteht aus extrem reinem Alkali-Rhyolith, einer feinkörnigen Mischung aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Sichtbare Einschlüsse sind selten. Spannend wird es jedoch im Kontakt mit den benachbarten Gesteinen, wie den dunkleren basaltischen Andesiten. Diese Berührungen führten zur Bildung spezifischer Mineralparagenesen, die teils nur für Geologen interessant sind, an anderen Stellen jedoch von historischer Bedeutung waren. So entstand im Süden des Donnersbergs eine Kupfer-Silber-Lagerstätte, die die Grundlage für die Bergbautradition bei Imsbach bildete.

Wer tiefer in die geologische Geschichte und die besonderen Mineralvorkommen eintauchen möchte, findet spannende Einblicke im Informationszentrum des „Donnersberghauses“. Weiterführende Literatur bietet die Ortschronik von Dannenfels (1989) sowie die Pollichia-Bände Nr. 4 („Landschaftsschutzgebiet Donnersberg“, Stapf, 1983) und Nr. 10 („Geologie des Donnersbergs“, Haneke, 1987).

Das Klima am Donnersberg

Der Donnersberg gehört klimatisch zum gemäßigten Bereich mit milden Wintern und angenehmen Sommern. Seine Lage unter dem Einfluss des Atlantiks sorgt für ein ausgewogenes Klima, das ihn von extremeren Bedingungen abschirmt. Nicht umsonst wird er oft als "Wetterberg am Mittelrhein" bezeichnet.

Die jährliche Niederschlagsmenge variiert stark je nach Höhe und Lage. Während der Gipfel durchschnittlich 775 mm erreicht, fallen im westlichen Vorland etwa 650 mm und im Osten nur 600 mm. Gewitter ziehen oft am Donnersberg vorbei oder teilen sich, bevor sie ihn erreichen. Normale Landregen hingegen bleiben häufiger am Berg hängen. Im Winter bildet sich auf dem Gipfel oft eine geschlossene Schneedecke, während das Vorland meist schneefrei bleibt. Bei Nebel liegt die Grenze oft bei 500 m ü. NN – während die Täler im Nebel versinken, scheint oben auf dem Berg die Sonne.

Die vorherrschenden Winde aus Süd und West treffen vor allem die West- und Südseite des Berges. Besonders windig ist es am Bastenhaus, wo die Winde kanalartig beschleunigt werden. Die Ostseite, etwa bei Dannenfels, ist hingegen gut geschützt. Die Vegetation erwacht am schattigen Osthang meist etwa eine Woche später als auf den sonnigeren Süd- und Westhängen. Dafür bleiben Spätfröste dort selten, da die kalte Luft in die Täler abgleiten kann.